Der Notruf als Teil der Rettungskette

Genau genommen ist der Notruf ein Glied in einer Kette von Hilfeleistungen nach einem Notfall. Die ganze Rettungskette sieht so aus:

1. Kettenglied: Sofortmaßnahmen
2. Kettenglied: DER NOTRUF
3. Kettenglied: Erste Hilfe
4. Kettenglied: Rettungsdienst
5. Kettenglied: Krankenhaus

Der Notruf besteht aus 5 Aussagen, die Sie aus folgenden W-Wörtern herleiten:


1. Was geschah?

Sie sollten die Unfallsituation kurz beschreiben, damit die Leitstelle die notwendigen Maßnahmen daraus einleiten kann (z. B. Feuer, Verkehrsunfall, bewusstlose Person etc).

2. Wo geschah es?
Sie sollten möglichst genaue Angaben über den Unfallort machen. Nur eine genaue Ortsangabe (Ort, Straße, Hausnummer u.s.w.) erspart dem Rettungsdienst unnötiges suchen. Auch ergänzende Angaben wie z.B. Wegbeschreibungen sind von Bedeutung. Sind sie am Unfallort fremd, bitten Sie Passanten um Hilfe bei der Ortsbestimmung.

Besonders Mobilfunkbesitzer müssen die Ortsangaben sehr genau machen, da eine Ortung des Mobiltelefons die Zeit bis zum Eintreffen der Rettungskräfte deutlich verzögern kann.

3. Wie viele Verletzte?
Sie müssen die Anzahl der Verletzten angeben. Das ist wichtig für den Abtransport mit Rettungs- und Krankenwagen.

4. Welche Art von Verletzungen?
Sie sollten dabei besonders lebensbedrohliche Verletzungen schildern, damit gegebenenfalls der Notarzt mit entsandt wird. Statt Verletzungen kann auch eine Krankheit (z.B. Diabetes) oder eine Vergiftung zum Notfall führen.

5. Warten auf Rückfragen!
Das Gespräch wird grundsätzlich von der Leitstelle beendet. Sonst sind keine Rückfragen möglich. Geben Sie dabei Ihren Namen und Rückrufnummer an. Erwarten Sie die Einsatzkräfte an der Unfall– bzw. Einsatzstelle und weisen Sie diese ein.
Sofortmaßnahmen und Eigenschutz gehen aber in jedem Fall vor!
Bleiben Sie so lange am Telefon, bis die Einsatzzentrale das Gespräch beendet.

Bitte bedenken Sie, dass jede ungenaue, falsche oder fehlende Angabe zu einer erheblichen Zeitverzögerung führen kann, die im Einzelfall lebenswichtige Minuten verstreichen lässt.

 

Andere Telefonnummern, die Sie kennen sollten

Über die Notrufnummer 112 erreichen Sie Feuerwehr und Rettungsdienst. Daneben gibt es in Bayern folgende Notfallnummern:

Notrufnummer 110 – Polizei:
Unter dieser Notrufnummer erreichen Sie die Einsatzzentralen der Bayerischen Polizei.

0800 6 888 000 – Bundespolizei:
Unter dieser Nummer erreichen Sie die Bundespolizei, die unter anderem für bahnpolizeiliche Angelegenheiten zuständig ist.

116 117 – Ärztlicher Bereitschaftsdienst:
Benötigen Sie außerhalb der regulären Sprechstunden Ihres Hausarztes ärztliche Hilfe bei nicht lebensbedrohlichen gesundheitlichen Problemen, die nicht den Einsatz des Rettungsdienstes notwendig erscheinen lassen, hilft der Ärztliche Bereitschaftsdienst bei der Vermittlung eines Arztes. Der Ärztliche Bereitschaftsdienst ist bayernweit über die Rufnummer 116 117 erreichbar – aus allen Telefonnetzen vorwahl- und gebührenfrei.



Wenn es brennt

Ruhe bewahren
Bleiben Sie ruhig und versuchen Sie sich einen Überblick über die Lage zu verschaffen.
Melden
Bevor Sie eigene Löschmaßnahmen ergreifen, alarmieren Sie umgehend die Feuerwehr über die 112.
Rettungs- und Löschmaßnahmen ergreifen
An erster Stelle steht auch bei der Feuerwehr die Personenrettung und der Eigenschutz.

Retten Sie daher wenn es Ihnen möglich ist zuerst Personen und beginnen dann mit Löschmaßnahmen!

Wenn Ihr Eigenschutz durch die Löschmaßnahmen gefährdet wird, sollten Sie die Brandbekämpfung umgehend einstellen. Gefährlich sind vor allem die giftigen Gase, die während eines Brandes entstehen. Außerdem kann sich ein Feuer sehr schnell und unkontrolliert ausbreiten. Unterschätzen Sie diese Gefahren niemals!

Benutzen Sie im Brandfall auf keinen Fall den Fahrstuhl! Dieser könnte stecken bleiben!

Verlassen Sie umgehenden die Gefahrenzone, wenn Sie den Brand nicht eindämmen und löschen können. Benutzen Sie dabei die gekennzeichneten Fluchtwege und schließen beim Verlassen Türen und Fenster. Auf keinen Fall abschließen. Bei dichtem Rauch sollten Sie sich in Bodennähe aufhalten, da dort die beste Sicht durch den Qualm möglich ist.

Weisen Sie dann die Feuerwehr ein und kümmern sich ggf. um verletzte Personen! Um wichtige Minuten nicht verstreichen zu lassen, sollten Sie immer eine Person zum Einweisen der Rettungskräfte an die Straße schicken.
Wahl des richtigen Löschmittels:
Nicht jedes Löschmittel bietet eine effektive Löschwirkung. Mit Wasser darf z.B. kein Fettbrand gelöscht werden. Informieren Sie sich daher vor einem Notfall über die verschiedenen Löschgeräte die Sie zur Verfügung haben, wie diese funktionieren und wo sie sich befinden.



Gewitter – Das Haus ist der sicherste Ort

Im Freien birgt ein Unwetter für Menschen große Gefahr. Herumfliegende Gegenstände, herabfallende Äste und Blitzschlag sind nur einige der Gefahren. Wir raten Ihnen daher nur wirklich notwendige Fahrten mit dem Auto zu unternehmen. Sie können bereits im Vorfeld Vorkehrungen treffen, um Schäden durch Gewitter und Hochwasser weitestgehend zu verhindern.
Die Feuerwehren und der Deutsche Feuerwehrverband (DFV) geben folgende Sicherheitstipps:

  • Sichern Sie Gegenstände auf Terrassen, Balkonen und in Gärten sorgfältig, wenn diese sich nicht ins Gebäude bringen lassen.
  • Stellen Sie auch Fahrzeuge vorausschauend und sicher ab.
  • Schützen Sie Keller und Niedergänge rechtzeitig vor eindringendem Wasser, wenn Überflutungsgefahr besteht.
  • Achten Sie darauf, dass Rückschlagventile im Keller funktionsfähig sind.
  • Informieren Sie sich über die aktuelle Wetterentwicklung regelmäßig aus Rundfunk, Fernsehen oder im Internet.

Wenn Sie doch einmal von einem Gewitter überrascht werden:

  • Suchen Sie bei Unwetter sofort ein festes Gebäude auf – meiden Sie Wälder und Alleen. Vor Blitzschlägen sind sie auch in geschlossenen Kraftfahrzeugen geschützt.
  • Wenn Sie im Freien von einem Gewitter mit Blitzschlag überrascht werden, hocken Sie sich in eine Senke, einen Hohlweg, unter eine Stahlbetonbrücke oder einen Felsvorsprung.
  • Meiden Sie einzeln stehende Bäume jeder Art, Masten, Metallzäune und andere Metallkonstruktionen.
  • Im geschlossenen Wald hocken Sie sich ebenfalls hin – mindestens drei Meter von Bäumen oder Astspitzen entfernt.
  • In Gebäuden ohne Blitzschutzsystem an den Strom- und Versorgungsleitungen sollten Sie bei Gewitter auf Kontakt zu Metallleitungen, das Duschen und das Telefonieren mit einem Schnurapparat verzichten sowie die Stecker der Elektrogeräte herausziehen.
  • Melden Sie Unfälle, Gefahrenstellen, Schäden und Brände sofort unter der Notrufnummer 112. Bitte halten Sie die Notrufleitungen während eines Gewitters für Notfälle frei und melden Sie Schäden, von denen keine akute Gefahr ausgeht, erst nach Ende des Unwetters.